223-2202 Literaturkurs der vhs liest: "Judas" von Amos Oz

"Judas" ist ein Roman des israelischen Schriftstellers Amos Oz, im Jahr 2014 veröffentlicht. Die Geschichte spielt im Jerusalem der 1950er Jahre und handelt von einem jungen Mann namens Schmuel Ash.
Judas fungiert im Roman als Symbol für Verrat und Zweifel. Er repräsentiert die Komplexität menschlicher Entscheidungen und die Grauzonen des moralischen Handelns. Durch die Beschäftigung mit der Geschichte von Judas und dem Verrat an Jesus wird im Roman die Frage aufgeworfen, ob Judas tatsächlich ein Verräter war oder ob seine Handlungen auf einen inneren Konflikt zurückzuführen waren. Die politischen Spannungen und der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern beeinflussen auch die Beziehungen der Charaktere.
Es ist ein tiefgründiger Roman, der die Themen Verrat, Schuld, Identität und die Komplexität der israelischen Gesellschaft behandelt. Amos Oz gelingt es, die Geschichte geschickt mit philosophischen und politischen Ideen zu verweben und ein vielschichtiges Porträt der israelischen Gesellschaft zu zeichnen.
Wir werden uns in diesem Kurs mit der Figur des Judas aus biblischer und historischer Perspektive beschäftigen und versuchen, Vorurteile und festgefahrene Ansichten zu hinterfragen. War das, was im Garten Gethsemane geschah, ein Verrat, oder die gehorsame Erfüllung dessen, was von Anfang an in Gottes Plan stand?
Lektüregrundlage:
Amos Oz, Judas, Suhrkamp
Walter Jens, Juden und Christen in Deutschland